03.07.2025 - 12:21 Uhr

Bericht: Uniper will 400 Stellen abbauen

Der größte deutsche Gashändler Uniper will Hunderte Stellen streichen.

"Als Sofortmaßnahme planen wir, unsere bisherige Personalplanung um insgesamt 400 rechnerische Vollzeitstellen zu reduzieren, um bereits im Jahr 2026 entsprechende Kosteneinsparungen zu realisieren", schreibt der Uniper-Vorstand um Michael Lewis in einem Brief an die Belegschaft, über den die "Rheinische Post" berichtet. Und der Stellenabbau könnte noch weiter gehen: "Parallel dazu werden wir im Rahmen des Orion-Programms das Potenzial für weitere Effizienzsteigerungen prüfen, einschließlich möglicher weiterer Anpassungen unserer Personalstruktur", heißt es weiter. Uniper hat 7.600 Beschäftigte, davon 5.000 in Deutschland. Zur Begründung für den Stellenabbau heißt es: "Derzeit sehen wir uns mit einem schwieriger gewordenen Marktumfeld konfrontiert, als wir ursprünglich erwartet hatten", so der Vorstand. "Wir hatten zwar mit niedrigeren Strompreisen gerechnet, aber ein weiterer deutlicher Preisverfall auf dem für uns wichtigen nordischen Strommarkt hat unsere Gewinnaussichten für die nächsten drei Jahre seit der letzten Mittelfristplanung erheblich verschlechtert." Und: "Gleichzeitig schrumpft unser Anlagen-Portfolio über einen längeren Zeitraum - ein Trend, den wir seit 2022 beobachten und der sich voraussichtlich bis 2030 fortsetzen wird." Hinzu kämen regulatorische Verzögerungen. "Um einen länger anhaltenden Gewinnrückgang zu verhindern, ergreifen wir jetzt proaktive Maßnahmen." Freie Stellen sollen nicht mehr besetzt werden, Abfindungen und Vorruhestand sind geplant: Man werde "unverzüglich Gespräche mit der deutschen Mitbestimmung über eine Initiative zum freiwilligen Ausscheiden aus dem Unternehmen aufnehmen, die Initiative könnte Vorruhestandsregelungen, Abfindungszahlungen sowie einen Wechsel in die Beschäftigungsgesellschaft umfassen", schreiben die Vorstände weiter. Basis soll der Tarifvertrag "Soziale Absicherung" sein.