Die Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes, Gerda Hasselfeldt, hält den Abwurf von humanitären Hilfen aus der Luft für ein schlechtes Mittel und hat stattdessen für Transporte auf dem Landweg in den Gazastreifen plädiert.
"An der Grenze zum Gazastreifen stehen Tonnen von humanitären Hilfsgütern auf hunderten Lastwagen, die auf dem Landweg direkt, effizient und sicher zu notleidenden Menschen kommen und bedarfsgerecht verteilt werden könnten, wenn sich die Konfliktparteien darauf einigen", sagte sie dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Mittwochausgabe). "Die Konfliktparteien sollten dazu mit unparteiischen humanitären Organisationen zusammenarbeiten, um einen würdigen, effizienten und sicheren Zugang zu Hilfe für die Menschen zu gewährleisten, die diese dringend benötigen. Das wäre sicher der beste Weg, der als erstes angestrebt werden sollte."
Luftbrücken seien immer nur die letzte Option, so Hasselfeldt. "Im Rahmen von Luftbrücken besteht gerade in einem dicht besiedelten Gebiet die Gefahr von Verletzten. Zudem ist unwahrscheinlich, dass besonders hilfsbedürftige Menschen, wie Verwundete und Kinder, an ausreichend Hilfsgüter kommen."
Die DRK-Präsidentin erklärte, es solle das "oberste Ziel aller Bemühungen sein, dass die Menschen einen stabilen und sicheren Zugang zu Lebensmitteln, medizinischer Versorgung und Unterkunft haben". Neben Lebensmitteln und Basishilfsgütern müssten auch "dringend medizinisches Gerät, Kommunikationsmittel und Fahrzeuge eingeführt werden, um umfassende Verbesserungen erzielen zu können", so Hasselfeldt.