Als Reaktion auf die Zölle von US-Präsident Donald Trump könnte Audi ein Werk an einem neuen Standort in den USA bauen.
Nach "Spiegel"-Informationen hat ein Neubau derzeit bessere Chancen als eine Produktion in dem bestehenden VW-Werk in Chattanooga im Bundesstaat Tennessee oder in der Fabrik in der Nähe von Columbia, South Carolina, die gerade gebaut wird.
Das neue Audi-Werk könnte ebenfalls im Süden der USA entstehen. Dort würde es vom bestehenden Lieferantennetzwerk profitieren, die Wege wären kurz. 3.000 bis 4.000 Arbeiter könnten große Elektro-SUVs wie den Q8 für den Weltmarkt bauen. Dieser Beitrag zu einer ausgeglichenen US-Handelsbilanz, hofft die Audi-Spitze, könnte helfen, Trump zu besänftigen.
Man prüfe "derzeit verschiedene Szenarien", sagte Audi, geht aber nicht auf die Optionen Neubau oder Ausbau ein. Zwar wäre ein neues Werk teurer als die Alternativen: In Unternehmenskreisen kursieren Summen von bis zu vier Milliarden Euro. Allerdings rechnet Audi nur im Fall eines Neubaus mit nennenswerter staatlicher Unterstützung.
Gegen Chattanooga spricht aus Sicht des Konzerns zudem, dass die Arbeiter in dem VW-Werk seit 2024 von der US-Autogewerkschaft UAW vertreten werden. VW verhandelt mit der UAW seit Monaten über einen Tarifvertrag, der Lohnerhöhungen von mehr als 25 Prozent in den kommenden fünf Jahren vorsehen könnte.