St. Pölten - Lebendige Nachbarschaften, in denen unterschiedlichste Menschen Platz und Zugehörigkeit finden, sind zentrale Voraussetzungen, um aktiv an einer Gesellschaft teilhaben zu können. Eine zentrale Herausforderung ist es, die Gestaltung dieser Lebensräume an unterschiedliche Bedürfnisse, Anforderungen und Einschränkungen anzupassen. Der Social Work Science Day 2025 zeigte, wie innovative Konzepte, sozialarbeiterische Praxis und politisches Engagement hier neue Wege eröffnen können.
Inklusives Wohnen meint mehr als Barrierefreiheit: Es geht um Lebensräume, in denen Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen – mit und ohne Behinderung, in verschiedenen Lebenslagen, Altersgruppen und sozialen Kontexten – gleichberechtigt zusammenleben können. Damit verbunden ist die Vision lebendiger Nachbarschaften, die Teilhabe ermöglichen, Isolation verhindern und soziale Gerechtigkeit im Alltag verankern.Funktionierende Nachbarschaften und gestärktes Gemeinwesen standen im Fokus des diesjährigen Social Work Science Day "Inklusives Wohnen, inklusive Nachbarschaften: Voraussetzungen, Potentiale, Perspektiven.Expert*innen aus Wissenschaft und Praxis stellten konkrete Projekte rund um alternative Wohnmöglichkeiten und funktionierenden Nachbarschaften vor, die als zukunftsfähige Modelle auch im ländlichen Raum umsetzbar sind. Dabei zeigen sie auf, welche infrastrukturellen, sozialen und politischen Maßnahmen notwendig sind, um inklusive Nachbarschaften nachhaltig zu gestalten. Praxisnahe Workshops zu Gemeinwesenarbeit und Community Nursing und anderem vervollständigten das diesjährige Programm.Mehr Inklusion in Nachbarschaften"Wenn wir Inklusion ernst nehmen, braucht es mutige Konzepte, interdisziplinäre Zusammenarbeit – und vor allem eine entsprechende Finanzierung", betonten Michaela Moser und Silvia Hafellner-Tahamtan von der FH St. Pölten in ihrer Keynote, die sie gemeinsam mit Elisabeth Huber und Christopher Tupy von der Universität für Weiterbildung Krems hielten: "Es gibt viele gute Ideen – aber der dringende Bedarf verlangt nach strukturellen Lösungen, die auch politisch und finanziell abgesichert sind."Selbstbestimmt Wohnen im AlterEin herausragende Praxisbeispiel wurde von Uschi Tiefenbacher und Barbara Hartl vom Verein "WOAL – Wohnen ohne Alterslimit, Verein zur Entwicklung von Lebensperspektiven im Alter" als zukunftsweisendes Modell für das Wohnen und Leben im Alter vorgestellt. Das innovative Wohnkonzept möchte selbstbestimmtes Leben bis zum Lebensende ermöglichen – auch bei hohem Betreuungs- und Pflegebedarf. Getragen von solidarischer Finanzierung und soziokratischer Selbstverwaltung, schaffen die Bewohner*innen gemeinsam ein Zuhause, das durch professionelle Dienstleistungen und ein unterstützendes Raumkonzept eine hohe Lebensqualität im WOAL Haus und im Quartier sicherstellt. Dieses Konzept wird derzeit zum ersten Mal für 75 Bewohner*innen in Wien Oberlaa realisiert. Voraussichtlicher Bezugstermin ist der Herbst 2027.Präsentation von Studierenden-ArbeitenStudierende des Master-Studiengangs Soziale Arbeit und des Masterlehrgangs Sozialpädagogik präsentierten zentrale Forschungsergebnisse in einer interaktiven Postersession und in praxisnahen Workshops.Social Work Science Day 2025 Der Social Work Science Day ist eine Veranstaltung des Ilse Arlt Instituts für Soziale Inklusionsforschung des Departments Soziales der FH St. Pölten. Das Arlt Institut beschäftigt sich mit sozialarbeitswissenschaftlicher Forschung und Entwicklung zu den Schwerpunkten Partizipation, Diversität und Demokratieentwicklung, Health und Social Care sowie Methoden und Professionsentwicklung. Weiterführende Informationen finden Sie auf der Webseite ( https://swsd.fhstp.ac.at ).(Ende)Aussender: FH St. Pölten Ansprechpartner: Maja Sito Tel.: +43 676 847 228 265 E-Mail: maja.sito@fhstp.ac.at Website: www.fhstp.ac.at