Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) sieht beim russischen Präsidenten Wladimir Putin derzeit kein ernsthaftes Interesse an einem Waffenstillstand in der Ukraine.
Das sagte Merz am Dienstag beim nordischen Gipfel im finnischen Turku.
"Wenn die russische Seite noch nicht einmal bereit ist, eine Einladung des Vatikan anzunehmen oder eine Vermittlung des Vatikan anzunehmen, auch auf anderem Territorium zu einem Treffen zu kommen, dann zeigt das, dass Putin und Russland im Augenblick offensichtlich kein Interesse daran haben, hier zu einer Feuerpause zu kommen, zu einem Waffenstillstand oder gar zu einem Friedensabkommen", so Merz. "Und das heißt in der Konsequenz, dass die Ukraine sich weiter verteidigen muss und dass wir unsere Anstrengungen eher noch verstärken müssen, damit die Ukraine sich verteidigen kann."
Wenn man in die Geschichte schaue, gingen Kriege in der Regel durch wirtschaftliche oder durch militärische Erschöpfung zu Ende, so der Kanzler. "Und davon sind wir in diesem Krieg offensichtlich noch weit entfernt und deswegen rechne ich damit, dass wir uns möglicherweise auf eine längere Dauer noch einzustellen haben, was aber an unserer Entschlossenheit, die Ukraine zu unterstützen, nichts ändert."