07.05.2025 - 08:00 Uhr

Grüne zeigen Verständnis für Unmut über Merz in Union und SPD

Grünen-Politiker Timon Dzienus hat Verständnis für Unmut über den am Dienstag erst im zweiten Wahlgang gewählten Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) in den Koalitionsfraktionen gezeigt.

Dass Merz im ersten Wahlgang durchgefallen ist, sei auch für ihn überraschend gewesen, sagte er dem Nachrichtenportal "Watson" am Mittwoch. "Andererseits kann ich es auch verstehen, dass es innerhalb der Koalitionsfraktionen Unmut gibt. Merz hat sich die letzten Jahre wie die Axt im Walde verhalten und wundert sich nun, dass der Baum umfällt. Der neue Bundeskanzler muss seinen alten Weg der Polarisierung beenden", erklärte Dzienus. Kanzlerschaft bedeute mehr als Fraktions- oder Parteivorsitzender der CDU zu sein. "Ein Kanzler muss einen und nicht spalten", so Dzienus. "Ob Friedrich Merz das kann, muss er noch beweisen." Dzienus kritisierte, dass insbesondere junge Menschen im Koalitionsvertrag zu wenig Berücksichtigung fänden. "Das Motto der neuen Regierung scheint zu sein: unambitioniert und zukunftsfeindlich", sagte er. "Die neue schwarz-rote Koalition hat für junge Menschen überhaupt nichts zu bieten." Das gelte sowohl für bezahlbare Miete als auch für den Klimaschutz. Zudem kritisiert der Abgeordnete die Pläne der neuen Regierung für die Bundeswehr. "Viele junge Leute warten monatelang auf einen Therapieplatz. Aber die einzigen Plätze, die es neu geben soll, wird es wohl in den Kasernen geben."