22.09.2025 - 13:53 Uhr

Bahnbranche hält Schnieders Bahn-Ambitionen für etwas zu lasch

Die deutsche Bahnbranche hält die Ambitionen von Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) zur Reform der Deutschen Bahn für "etwas zu lasch".

Wenn man sich die Eckpunkte anschaue und durchlese, dann sei 2027 "das magische Jahr für den Schienenverkehr", sagte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege, am Montag in Berlin auf Anfrage der dts Nachrichtenagentur. "Dort soll alles scharfgeschaltet werden, von der Trassenpreisreform, über den Infra-Plan." Die Strategie müsse vorher stehen. Jetzt sei es nur ein Fundament. "Die Ambitionen, die die Regierung sich hier selber setzt, sind etwas zu lasch. Also von der DB AG fordert man sehr konkret und sehr ambitioniert viele Dinge. Die eigenen Dinge sind teilweise ohne Zieljahr", so Flege weiter. "Wir möchten gerne, dass in diesem Jahr die Bahnstrategie so vervollständigt wird, dass wir als Bahnverbände von einer Strategie reden können, und das muss ganz wesentlich in der Taskforce, aber auch in weiteren Gesprächen passieren." Länger als bis Anfang 2027 dürfe das nicht dauern. Mit Blick auf den am Vormittag von Schnieder genannten Zielwert für die Pünktlichkeit im Fernverkehr von 70 Prozent im Jahr 2029, sagte Flege auf dts-Anfrage, dass dieser "erstmal sehr ernüchternd" klinge. Aber er sei angesichts der Vielzahl der Baustellen wohl realistisch. "Hätten wir dieses intensive Baugeschehen aufgrund der jahrzehntelangen Vernachlässigung der Infrastruktur nicht, wäre es ein völlig ambitionsloses Ziel und auch deutlich zu wenig." Aber man müsse "bauen, bauen, bauen". Und das sei "schwer zu vereinbaren mit einem flächenweit hohen Pünktlichkeitswert".