03.11.2025 - 08:06 Uhr

Deutschland bei Frauen in Führungspositionen unter EU-Durchschnitt

Frauen sind in den deutschen Führungsetagen weiterhin deutlich unterrepräsentiert.

Während im Jahr 2024 rund 1,32 Millionen Männer in Deutschland eine Führungsposition hatten, waren es nur 540.000 Frauen, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag mitteilte. Damit waren lediglich 29,1 Prozent der Führungspositionen von Frauen besetzt. Dieser Wert lag deutlich unter dem Durchschnitt der Europäischen Union (EU) von 35,2 Prozent. Den Spitzenplatz im EU-Vergleich belegte wie bereits im Vorjahr Schweden mit einem Frauenanteil von 44,4 Prozent. Relativ hohe Quoten verzeichneten laut EU-Statistikbehörde Eurostat auch Lettland (43,4 Prozent) und Polen (41,8 Prozent). Das Schlusslicht bildete Zypern, wo nur 25,3 Prozent der Führungskräfte weiblich waren. Seit dem Jahr 2014 hat sich der Anteil der weiblichen Führungskräfte in Deutschland praktisch nicht verändert (+0,1 Prozentpunkte von 29,0 Prozent im Jahr 2014 auf 29,1 Prozent im Jahr 2024). Im EU-Durchschnitt stieg der Anteil der weiblichen Führungskräfte dagegen in diesem Zeitraum um 3,4 Prozentpunkte. Besonders stark wuchs der Anteil in Schweden (+7,3 Prozentpunkte), Estland (+7,2 Prozentpunkte) sowie in den Inselstaaten Zypern (+7,8 Prozentpunkte) und Malta (+10,3 Prozentpunkte). Der geringe Anteil an Frauen in Leitungspositionen in Deutschland fällt besonders auf, da hier fast ebenso viele Frauen erwerbstätig sind wie Männer. Ihr Anteil an allen Erwerbstätigen lag 2024 bei 46,9 Prozent und damit leicht über dem EU-Durchschnitt (46,4 Prozent). Demgegenüber war der Anteil von Frauen in Führungspositionen in Italien mit 27,9 Prozent auf einem ähnlichen Niveau wie in Deutschland, allerdings bei einem niedrigeren Frauenanteil an allen Erwerbstätigen von 42,5 Prozent. In Österreich wiederum war der Anteil der weiblich besetzten Führungspositionen mit 36,2 Prozent deutlich höher als in Deutschland bei einer ähnlichen Quote von Frauen an allen Erwerbstätigen (47,5 Prozent).