Die Bundesregierung hat die jüngste Aufstockung der Anteile an der Commerzbank durch die italienische Bank Unicredit als unfreundlichen Akt bezeichnet.
"Die Position der Bundesregierung ist unverändert: Sie lehnt das erneut unabgestimmte und unfreundliche Vorgehen der Unicredit ab", sagte ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums der "Rheinischen Post" (Donnerstagsausgabe). "Der Bund unterstützt die Strategie der Eigenständigkeit der Commerzbank. Das hat der Bund auch gegenüber der Unicredit sehr deutlich gemacht. Der Bund wird seine Beteiligung daher nicht veräußern", sagte er.
Die Mailänder Unicredit hatte am Dienstagabend mitgeteilt, dass sie ihre direkte Aktienbeteiligung an der Commerzbank und damit ihre Stimmrechte von knapp unter zehn Prozent auf rund 20 Prozent verdoppelt hat. Dazu wandelte sie gut die Hälfte der von ihr gehaltenen Finanzinstrumente in Aktien um und überholte den Bund als bisher größten Commerzbank-Aktionär. Der deutsche Staat, der die Commerzbank in der globalen Finanzkrise mit Steuermilliarden vor dem Kollaps bewahrt hatte, hält noch gut zwölf Prozent der Anteile.