Grünen-Fraktionschefin Katharina Dröge hat die SPD wegen der geplanten Abschaffung von schnellen Einbürgerungen für besonders gut integrierte Ausländer heftig kritisiert.
"Dass ausgerechnet die SPD ihre eigene Reform kassiert, zeigt vor allem eines: fehlendes Rückgrat und politische Orientierungslosigkeit", sagte Dröge am Mittwoch dem Nachrichtenportal "T-Online" über den einstigen Koalitionspartner.
Dröge sieht in dem Schritt ein "fatales Signal für die Wirtschaft und für das Einwanderungsland Deutschland". In Zeiten des internationalen Wettbewerbs um die klügsten Köpfe brauche Deutschland Offenheit, nicht Ausgrenzung, so die Vorsitzende der Grünen-Fraktion im Bundestag.
Sie verteidigte die Reform der Ampelregierung. Diese habe das Land für qualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland attraktiver gemacht. "Wer diesen Fortschritt nun zurückdreht, schadet der eigenen Wirtschaft und der Zukunftsfähigkeit des Landes", so Dröge.
Die Grünen-Politikerin wirft der Union vor, "Politik auf dem Rücken von Menschen mit Migrationshintergrund" zu machen. Das schade am Ende allen. "Die Union tut so, als wolle sie der Wirtschaft helfen, trifft aber ideologisch getriebene Entscheidungen, die den wirtschaftlichen Interessen diametral entgegenstehen", sagte Dröge.