Der designierte Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) kündigt eine Wende in der Landwirtschafts- und Fleischpolitik an und hält auch sinkende Fleischpreise für möglich.
Der "Bild" (Mittwochsausgabe) sagte Rainer, höhere Steuern auf Fleisch werde es mit ihm nicht geben. "Im Koalitionsvertrag wurde vereinbart, dass keine Steuererhöhungen durchgeführt werden. Daran werde ich mich als zukünftiger Minister halten", sagte Rainer. Der noch amtierende Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) hatte sich zuletzt unter anderem für eine neue Abgabe auf Fleisch in Höhe von zehn Cent pro Kilo stark gemacht.
Rainer hält dagegen auch sinkende Fleischpreise für möglich: "Ich bin ein großer Freund der sozialen Marktwirtschaft. Das bedeutet: Fleischpreise macht nicht der Minister, sondern der Markt."
Auch die Speisepläne von Kindergärten und Schulen nimmt der künftige Agrarminister in den Blick und warnt vor rein vegetarischen Gerichten. "Eine ausgewogene Ernährung ist wichtig", sagte der CSU-Politiker der "Bild". Das gelte "insbesondere in Kindergärten und Schulen, wo Obst, Gemüse genauso wie Fleisch und vegetarische Gerichte auf den Speiseplänen stehen sollten". Ihm sei "qualitativ hochwertige Ernährung ein wichtiges Anliegen".
Den Bauern will Rainer künftig wieder mehr Freiheiten lassen: "Landwirte sind keine Kinder, die man bevormunden muss." Er werde in der Agrarpolitik eher auf Anreize statt Verbote setzen.