Altkanzlerin Angela Merkel (CDU) bedauert es nach eigenen Angaben nicht, bei Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs nicht mehr dabei zu sein.
"Ich kann mir so ungefähr vorstellen, wie es abläuft, aber es gibt keine Wehmut", sagte sie der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Wenn sie nach einer Legislaturperiode abgewählt worden wäre, dann wäre sie vielleicht traurig, dass sie das nicht oft genug erlebt hätte. "Aber 16 Jahre als Bundeskanzlerin sind eine unwahrscheinlich lange Zeit."
Heute denke sie sich einfach: "Das ist bestimmt jetzt für den neuen Bundeskanzler Friedrich Merz auch ein Höhepunkt, so einen Gipfel zu besuchen." Merz hat in dieser Woche erstmals am G7-Gipfel in Kanada teilgenommen.
Merkel äußerte sich unterdessen auch zur möglichen Wahl einer Frau zur Bundespräsidentin im Jahr 2027. "Noch nie war eine Frau im höchsten Staatsamt. Ich kann zwar die Mehrheitsverhältnisse in der Bundesversammlung für 2027 nicht genau voraussagen, würde mich aber freuen, wenn eine Frau die Nummer eins im Staat ist, nachdem es mich als Kanzlerin gab und inzwischen mehrere Bundestagspräsidentinnen", sagte sie der NOZ.
Der amtierende Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier kann nach zwei Wahlperioden 2027 nicht noch einmal zur Wahl antreten. Zuletzt hatten sich Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) und mehrere weitere Spitzenpolitiker dafür ausgesprochen, dass es bei der nächsten Wahl eine Frau wird.