Nach der Kommunalwahl in NRW kommt die AfD wohl in mehrere Stichwahlen um die Chefposten in Kreis- und Stadtverwaltungen - insbesondere im Ruhrgebiet.
So liegt in Duisburg, der fünftgrößten Stadt des Landes, Oberbürgermeister Sören Link (SPD) zwar mit rund 46 Prozent klar vorn, wird sich in zwei Wochen aber wohl in einem Duell mit AfD-Kandidat Carsten Groß behaupten müssen, der im ersten Durchgang auf 20 Prozent kam.
In Gelsenkirchen wird es am 28. September zu einer Stichwahl zwischen Andrea Henze (SPD) und Norbert Emmerich (AfD) kommen, die in der ersten Wahlrunde rund 37 bzw. 30 Prozent erreichten.
Keine Chance auf den Oberbürgermeisterposten hat die AfD in der größten Stadt des Landes Köln: Nachdem die parteilose Henriette Reker nicht mehr angetreten war, läuft es auf ein Duell zwischen Berivan Aymaz von den Grünen und SPD-Mann Torsten Burmester hinaus, dahinter folgen die Kandidaten von CDU und AfD.
In Düsseldorf ist Amtsinhaber Stephan Keller (CDU) wohl klar vorn, muss sich aber in einer Stichwahl gegen Clara Gerlach (Grüne) behaupten.
Beim landesweiten Ergebnis kann die CDU laut Hochrechnung von Infratest für den WDR ihr Ergebnis von vor fünf Jahren fast genau halten und wird bei 34,6 Prozent gesehen. Die SPD verliert demnach etwa zwei bis drei Prozentpunkte und kommt auf 21,9 Prozent. Die Grünen verlieren 7 bis 8 Prozent und landen bei 12,4 Prozent, die FDP verliert zwei bis drei Punkte und kommt auf 3,2 Prozent.
Mehr als verdreifacht ist beim landesweiten Ergebnis die AfD, die laut Hochrechnung bei der Kommunalwahl auf 16,0 Prozent kommt. Die Linke ist nur gut einen Punkt besser als vor fünf Jahren und kommt auf 5,1 Prozent - trotzdem für die Partei ein historisch gutes Ergebnis in NRW.
13,7 Millionen Wahlberechtigte waren am Sonntag zur Teilnahme an den Kommunalwahlen im bevölkerungsreichsten Bundesland aufgerufen, die Wahl gilt auch als erster Stimmungstest gut vier Monaten nach dem Regierungswechsel im Bund.