Angesichts der Debatte um die Finanzierung der Kranken- und Pflegeversicherung hat auch der Sozialverband Deutschland (SoVD) mehr Steuermittel für die beiden Sozialversicherungen gefordert.
Durch den demografischen Wandel und die Reformträgheit der letzten Jahrzehnte lägen vor der jetzigen Bundesregierung riesige Aufgaben, sagte die SoVD-Vorstandsvorsitzende Michaela Engelmeier den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntagausgaben). "Insbesondere müssen kurzfristig die versicherungsfremden Leistungen aus Steuermitteln finanziert werden", so Engelmeier weiter.
Nötig seien darüber hinaus auch strukturelle Änderungen. "Für die Krankenversicherung brauchen wir eine echte Bürgerversicherung, die die Finanzierungsbasis stärkt, die Leistungsfähigkeit verbessert und sie insgesamt zukunftsfest macht", so die Verbandschefin.
Auch die bestehende Pflegeversicherung sei zu einer Vollversicherung als Pflege-Bürgerversicherung weiterzuentwickeln. "Sie sichert damit das Pflegerisiko vollständig ab, die Kosten übernimmt die Solidargemeinschaft - jede und jeder nach seiner Leistungsfähigkeit. Bis dahin brauchen wir eine Begrenzung der Eigenanteile", forderte Engelmeier.
Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) hatte auf mehr Haushaltsmittel für die Kranken- und Pflegeversicherung gepocht. Mit Blick auf den gestiegenen Eigenanteil bei Heimunterbringung innerhalb der Pflegeversicherung sprach sich Warken dafür aus, den Anstieg zu stoppen.