30.05.2025 - 13:00 Uhr

Dax-Konzerne zahlen bis 2030 halbe Milliarde für CO2-Zertifikate

Dax-Konzerne werden in den nächsten Jahren Hunderte Millionen Euro zahlen, um ihre Klimabilanzen zu verbessern.

Von 2025 bis 2030 dürften die 40 Unternehmen Zertifikate für knapp 33 Millionen Tonnen CO2? kaufen, prognostiziert die Berliner Handelsplattform Goodcarbon, die selbst solche Gutschriften anbietet, gegenüber dem "Spiegel". Sie hat die Nachhaltigkeitsberichte der Konzerne ausgewertet. 28 Dax-Unternehmen berichten darin von freiwilligen Kompensationen. Goodcarbon schätzt, dass die Zertifikate bis 2030 etwa 500 Millionen Euro kosten werden. Die Aussagekraft solcher Gutschriften ist jedoch gering. Zum einen decken die Papiere nur einen Bruchteil der tatsächlich emittierten Mengen ab. Allein 2024 stießen die Dax-Konzerne insgesamt 173 Millionen Tonnen CO2? aus, mehr als das 15-Fache der besagten Kompensation. Darüber hinaus müssen Betreiber von Kraftwerken und energieintensiven Anlagen Ausstoßrechte im EU-Emissionshandel erwerben. Goodcarbon betrachtet nur zusätzliche freiwillige Käufe. Zum anderen schwankt die Qualität der Gutschriften. Mit teureren "Removal"-Zertifikaten finanzieren die Konzerne Projekte, die CO2? aus der Atmosphäre entfernen, etwa indem sie Wald aufforsten. Billiger und verbreiteter sind Papiere, die in den Schutz bestehender Wälder vor drohender Abholzung oder in den Ausbau erneuerbarer Energien investieren - oft in Entwicklungs- und Schwellenländern.