Nach dem Verzicht der Co-Vorsitzenden der Grünen Jugend, Jette Nietzard, auf eine erneute Kandidatur wirbt die Grünen-Politikerin und Ex-Verbraucherschutzministerin Renate Künast für einen Dialog zwischen der Grünen Jugend und der Mutterpartei.
"Ihre Entscheidung muss jetzt zwingend Anlass für einen beiderseitigen Neuanfang in der Kommunikation sein", sagte die Politikerin dem "Spiegel".
Künast sagte, sie habe Nietzard in der Vergangenheit auch kritisiert, das gehöre dazu. "Aber menschlich gesehen darf man jemanden weder anschreien noch alleinlassen", so die Grünen-Politikerin. In einem Video hatte die 26-jährige Nietzard jüngst erklärt, von Parteimitgliedern ausgebuht und angebrüllt worden zu sein.
Wegen umstrittener Äußerungen war sie wiederholt intern in die Kritik geraten, einzelne Spitzenpolitiker der Grünen hatten ihr den Austritt nahegelegt. Ihr Co-Vorsitzender Jakob Blasel beklagte, statt sich mit Nietzards Inhalten auseinanderzusetzen, hätten "Menschen aus der eigenen Partei lieber öffentlich auf eine Einzelperson eingedroschen".