In den ersten sieben Monaten des Jahres 2025 sind mindestens 236 Personen in Deutschland im Wasser zu Tode gekommen.
Das sind 16 Menschen weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Statistik der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) hervorgeht. Seit Beginn der Badesaison Anfang Mai ertranken in den Gewässern in Deutschland rund 150 Menschen.
"Sah es im Juni noch danach aus, dass die Zahl der tödlichen Badeunfälle im Vergleich zu den Vorjahren deutlich ansteigen könnte, traf diese Befürchtung nach dem regenreichen Juli nicht ein", sagte DLRG-Präsidentin Ute Vogt.
Insbesondere in der zweiten Monatshälfte im Juni kam es zu einer Häufung tödlicher Badeunfälle. Über den gesamten Monat hinweg ertranken mindestens 70 Menschen, 18 mehr als vor einem Jahr. Im Juli ereigneten sich 47 Unglücksfälle, ein Jahr davor waren es 64. "Wir wissen, dass es an sonnigen und heißen Sommertagen zu mehr Unfällen kommt. Das mussten wir zuletzt im Juni erleben", so Vogt.
Viele Unfälle ereigneten sich in Seen oder Flüssen. Während in Seen mit 87 Personen bislang mehr Menschen als im Vorjahr (77) umkamen, waren es in den Flüssen mit 85 (2024: 90) etwas weniger. Insgesamt machten die Todesfälle in Seen und Flüssen fast drei Viertel der Gesamtzahl aus (73 Prozent). "Vielfach ereignen sich diese Unfälle abseits unbewachter Badebereiche. Hilfe ist dann oft nicht in Sicht oder zu spät vor Ort", sagte die DLRG-Präsidentin.
In den Meeren ertranken bis Ende Juli zehn Menschen (2024: 13). Alle verloren in der Ostsee ihr Leben. Am Beispiel der Küsten zeige sich wie auch in den Schwimmbädern (neun Todesfälle), dass Baden und Schwimmen dort besonders sicher sind, wo Rettungsschwimmer beaufsichtigen.
Während unter den Menschen höheren Alters bisher weniger Opfer zu beklagen sind, kamen mehr junge Menschen zu Tode. 49 Personen waren zwischen elf und 30 Jahre alt (2024: 30). "Bei diesen Fällen handelt es sich oft um Badeunfälle infolge von Leichtsinn und Übermut. Viele Opfer konnten kaum oder gar nicht schwimmen", so Vogt. Mit einer Ausnahme waren alle Verunglückten männlich (97 Prozent). Über alle Altersgruppen hinweg betrug der Anteil männlicher Opfer 84 Prozent (2024: 77 Prozent).
Knapp jedes vierte Unfallopfer (48) bekannten Alters war älter als 70 Jahre. 58 Personen waren zwischen 50 und 70 Jahre alt. Gegenüber dem Vorjahr ertranken insgesamt 21 Menschen weniger unter den Über-50-Jährigen. Bei älteren Schwimmern seien immer wieder gesundheitliche Vorerkrankungen ursächlich für Badeunfälle, aber auch Selbstüberschätzung und unzureichende Vorsicht.
Bis Ende Juli erfasste die DLRG 13 tödliche Unfälle bei Freizeitaktivitäten wie Paddeln, Boot fahren und Surfen (2024: 20). "Die meisten von ihnen wären vermutlich noch am Leben, wenn sie eine Rettungsweste oder wenigstens eine Schwimmweste getragen hätten", sagte die Präsidentin der DLRG.
Die meisten Menschen ertranken bisher in Bayern (48). Im Freistaat sind bislang 13 Personen mehr ertrunken als im Vorjahreszeitraum. Auch in Hessen (+4) und Mecklenburg-Vorpommern (+3) gab es einen Anstieg bei den Opferzahlen.