Nordrhein-Westfalens Regierungschef Hendrik Wüst (CDU) hat die Bundesregierung zu einer großen Rentenreform mit dem Ziel der Generationengerechtigkeit aufgefordert.
"Eine große Rentenreform in dieser Legislaturperiode wäre gut", sagte Wüst dem Focus. "Union und SPD traue ich am ehesten zu, unser Rentensystem zukunftsfähig aufzustellen."
Deutschland brauche ein Rentensystem, "das die Lebensleistung junger Leute auch in Zukunft anerkennt", mahnte der Ministerpräsident. Auf die Frage, ob das heiße, dass wir länger arbeiten müssten, antwortete Wüst: "Es heißt, dass wir die zusätzliche Lebenserwartung nutzen sollten. Der Staat darf nicht immer noch mehr Anreize schaffen, nicht zu arbeiten. Die Aktivrente, wie sie die neue Bundesregierung umsetzen will, ist die richtige Antwort."
Der Staat müsse nicht immer gleich den Leuten auf die Füße treten, "sondern kann auch mal diejenigen steuerlich unterstützen, die im Rentenalter noch Lust auf Arbeit haben", ergänzte Wüst. "Wer möchte, dass Menschen generell länger arbeiten müssen, sollte außerdem klären, wie sie das gerade in belastenden Berufen überhaupt schaffen können." Dafür müssten Präventions- und Rehabilitationsleistungen früher und häufiger in Anspruch genommen und stetig verbessert werden, mahnte der CDU-Politiker. "Nur so sind längere Lebensarbeitszeiten zu schaffen, ohne dass Menschen sich `kaputt arbeiten`."