Der Dax ist am Donnerstag negativ in den Handelstag gestartet.
Gegen 9:30 Uhr wurde der Leitindex mit rund 23.970 Punkten berechnet, 0,6 Prozent unter dem Schlussniveau vom Vortag.
"Für den Dax war das gestern Allzeithoch Nummer 28 in diesem Jahr", sagte Thomas Altmann von QC Partners. "Jetzt fehlen nur noch 2 Rekorde zu den 30 aus dem 1. Halbjahr des vergangenen Jahres. Von den bislang 21 Handelstagen seit Ostern hatten 18 ein positives Ende. Innerhalb von 21 Handelstagen waren in der gesamten Historie des Dax nur ein einziges mal 19 Handelstage positiv, das war im Jahr 2013."
"Heute hat es der Tag nach den Verlusten an der Wallstreet von gestern Abend allerdings schwer." Das hohe US-Haushaltsdefizit mache Anlegern immer größere Sorgen. "Und als Entschädigung für das hohe Defizit fordern Investoren höhere Zinsen vom US-Staat. Und diese Zinsforderung wird umso höher, je länger die Laufzeit der Anleihen ist. Für 30-jährige Anleihen muss der US-Staat jetzt wieder mehr als fünf Prozent bieten. Das Maximum von 5,18 Prozent aus dem Jahr 2023 ist wieder in Reichweite. Und das war damals ein 16-Jahres-Hoch."
"Die steigenden Zinsen beginnen, den Aktienmarkt zu belasten. Erstens sind Anleihen in diesem Umfeld eine echte Konkurrenz zu Aktien. Zweitens erhöhen die höheren Zinsen die Finanzierungskosten der Unternehmen und drücken damit auf die Gewinne", sagte Altmann.
Die europäische Gemeinschaftswährung war am Donnerstagmorgen etwas schwächer: Ein Euro kostete 1,1318 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,8835 Euro zu haben.
Der Ölpreis sank unterdessen deutlich: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Donnerstagmorgen gegen 9 Uhr deutscher Zeit 63,69 US-Dollar, das waren 122 Cent oder 1,9 Prozent weniger als am Schluss des vorherigen Handelstags.