08.05.2025 - 15:09 Uhr

Gates kritisiert Hilfskürzungen der USA scharf

Microsoft-Gründer Bill Gates hat den Stopp der Entwicklungshilfe der USA scharf kritisiert.

Die Auswirkungen seien nicht nur aufgrund der Höhe der Ausfälle schlimm, sondern auch, weil die Hilfsgelder so plötzlich eingestellt wurden. "Es spielt sich eine unglaubliche Tragödie ab", sagte Gates dem "Handelsblatt" (Freitagausgabe). "Am schlimmsten ist es für die Babys, die nicht geimpft werden oder die von ihren Müttern mit Aids angesteckt werden." Laut Gates könnte die weltweite Kindersterblichkeit aufgrund der Kürzungen in vier Jahren von jährlich fünf auf sechs Millionen steigen, während seine Stiftung sie eigentlich auf vier Millionen senken wollte. "Es kommt nicht oft vor, dass Entscheidungen getroffen werden, die den Tod von Millionen von Kindern zur Folge haben", sagte Gates. "Aber genau das ist hier der Fall." Derzeit versucht Gates, Trump und US-Außenminister Marco Rubio davon zu überzeugen, die Kürzungen zurückzunehmen. Er zeigte sich optimistisch, dass die US-Hilfen in "vier oder fünf Jahren" spätestens wieder fließen werden. Mit dem Trump-Sonderbeauftragten Elon Musk spricht Gates eigenen Angaben zufolge nicht, obwohl dieser die radikalen Kürzungen veranlasst hat. Laut "Handelsblatt" nannte Gates Musks Verhalten "abstoßend". Seine Stiftung will Gates im Jahr 2045 schließen. Die größte Privatstiftung der Welt will bis dahin 200 Milliarden Dollar verschenken. Die Entscheidung sei aus persönlichen Gründen gefallen und habe nichts mit der geplanten Einstellung der US-Entwicklungshilfe durch Präsident Donald Trump zu tun. "Ich kann die staatlichen Gelder nicht ersetzen", sagte Gates.