In Deutschland bleibt das Vertrauen in die etablierten Medien weitgehend stabil.
Das geht aus der aktuellen Erhebung der Mainzer Langzeitstudie Medienvertrauen hervor, die von Forschern der Johannes Gutenberg-Universität (JGU) Mainz und der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf durchgeführt wurde. Demnach vertrauen 47 Prozent der Bürger den etablierten Medien, wenn es um wichtige Dinge geht, während 20 Prozent ihnen misstrauen.
Gleichzeitig hat die Wahrnehmung verrohter Debatten deutlich zugenommen. 69 Prozent der Befragten geben an, dass Personen in öffentlichen Diskussionen oft stur auf ihrem Standpunkt beharren, 68 Prozent beklagen, dass andere nicht ausreden dürfen. Zudem gibt es auch eine Zunahme medienfeindlicher Einstellungen: Jeder Fünfte stimmt inzwischen der Aussage zu, die Bevölkerung werde von den Medien systematisch belogen.
Beim Vertrauen in einzelne Mediengattungen führt weiterhin der öffentlich-rechtliche Rundfunk mit 61 Prozent, allerdings auf dem niedrigsten Stand seit Beginn der Studie. Lokalzeitungen (56 Prozent) und überregionale Tageszeitungen (55 Prozent) folgen. Besonders kritisch sehen die Befragten die Berichterstattung über den Konflikt zwischen Israel und Gaza, der nur 27 Prozent Vertrauen genießt.
Die Langzeitstudie wird seit 2015 vom Institut für Publizistik der JGU und dem Institut für Sozialwissenschaften der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf durchgeführt. Seit 2022 wird die Datenerhebung von der Bundeszentrale für politische Bildung finanziell unterstützt. Für die aktuelle Erhebungswelle wurden im November und Dezember 2024 1.203 Bürger ab 18 Jahren telefonisch befragt.