10.12.2025 - 10:56 Uhr

Studie: Finanzielle Sorgen belasten Eltern in Erziehungsrolle

Eltern mit finanziellen Sorgen zweifeln häufiger daran, den Bedürfnissen ihrer Kinder gerecht zu werden.

Das geht aus einer Analyse des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) hervor, die am Mittwoch veröffentlicht wurde. Besonders Alleinerziehende und Haushalte mit drei oder mehr Kindern sind demnach überdurchschnittlich häufig von Armut bedroht. Die Untersuchung zeigt, dass Alleinerziehende, die ihr Einkommen als zu gering empfinden, deutlich häufiger das Gefühl haben, ihrer Elternrolle nicht vollständig gerecht zu werden. Pauline Kleinschlömer vom BiB sagte, dass Kinder nicht grundsätzlich ein Armutsrisiko darstellen. "Entscheidend ist vielmehr, in welcher Familienform sie aufwachsen." Neben kinderreichen Familien seien vor allem Alleinerziehende besonders armutsgefährdet. Diese empfinden sich selbst am stärksten als arm, was spürbare Auswirkungen auf den Familienalltag habe. Trotz Erwerbstätigkeit bleibt das Armutsrisiko in bestimmten Familienformen hoch. Alleinerziehende Frauen arbeiten häufig in Vollzeit, dennoch sind sie und ihre Kinder am stärksten armutsgefährdet. BiB-Forscher Jan Brülle sagte, dass Maßnahmen zur Förderung einer auskömmlichen Erwerbstätigkeit und staatliche Transferleistungen Hand in Hand gehen sollten, um die Armutsrisiken zu senken. Zudem ist dem Institut zufolge der Ausbau der Kindertagesbetreuung notwendig, da viele Alleinerziehende und große Familien keinen Betreuungsplatz finden, obwohl sie einen Bedarf äußern.