22.09.2025 - 11:45 Uhr

Warum handeln Menschen scheinbar so irrational? Weil sie ur-instinktgetriebene Wesen sind, so die These von Beat Fehr

Basel - Was treibt den Menschen wirklich an? Ist unser Handeln von freien Gefühlen bestimmt – oder eher von tief verankerten Ur-Instinkten? Der Schweizer Denkmechaniker Beat Mario Fehr stellt mit seiner aktuellen Untersuchung eine radikale These auf: Der Mensch ist weniger ein fühlendes Wesen als noch immer eher ein instinktgetriebener Organismus, dessen Verhalten durch uralte evolutionäre Programme gesteuert wird.

Seine Analyse ist ein intellektuelles Gedankenexperiment, das die Grundlagen unserer modernen Selbstwahrnehmung erschüttert – und neu ordnet. Uns aber auch klar macht, warum Kriege, Unmenschlichkeit und Gier noch immer grausame Realität in unserer doch so hochentwickelten Gesellschaft sind. "Tausende Jahre hatte kein einziger ein Smartphone. Alle lebten nur den Moment und mehr oder weniger nur die eigenen Urinstinkte aus". www://bmf.swiss ( https://bmf.swiss/ )Die Konvergenz von Weisheit und EvolutionBeat Fehrs These beginnt mit einer provokanten Idee: Was wäre, wenn wir den Begriff "Gefühl" durch "Instinkt" ersetzen würden? Was zunächst wie ein semantisches Spiel wirkt, entpuppt sich als tiefgreifende philosophische Intervention. Gefühle, so Fehr, sind keine reinen inneren Wahrheiten, sondern konditionierte Reaktionen auf soziale Erwartungen, Leistungsdruck und Angst vor Ablehnung. Instinkte hingegen sind evolutionäre Konstanten – biologisch programmiert, unveränderlich und oft unbewusst wirksam.Teil I: Der große Austausch – Gefühl vs. InstinktFehr zeigt, dass Gefühle wie Scham, Schuld oder Selbstzweifel nicht angeboren sind, sondern durch gesellschaftliche Konditionierung entstehen. Sie sind fragile Konstrukte, die den Selbstwert untergraben und die Lebensfreude mit Schuldgefühlen belasten. Instinkte hingegen – etwa Territorialverhalten, Rangordnung oder Fluchtreflexe – sind archaische Programme, die unser Verhalten seit Jahrmillionen prägen. Der Austausch der Begriffe würde die psychologische Nebelwand lüften und den Menschen zwingen, sich seiner biologischen Triebkräfte bewusst zu stellen.Teil II: Die Messung des Wissens – Neun fundamentale KonzepteIn einem zweiten Schritt bewertet Fehr den globalen Wissensstand zu neun zentralen Konzepten der menschlichen Existenz. Dabei wird deutlich: Der Mensch weiß mehr über das Universum als über sich selbst. Diese Diskrepanz bezeichnet Fehr als die "Tragödie des Homo excessivus" – ein Wesen, das im Überfluss an Wissen und Möglichkeiten zugleich mit fundamentaler Selbstentfremdung ringt.Teil III: Fertig mit dem Paradies der Big Bang der Menschlichen ProblemeViele denken das der Mensch immer gekämpft hätte, Aggression braute überleben uns so weiter. Fehr sieht das ganz anders, bis vor 14'000 Jahren lebten die Menschen im Paradies, kleine Gruppen von 25 Individuen. Die Genetik mit eine genauen Abstimmungslehre ist erst ca. 20 Jahre alt und sie sagt das vor 14'000 Jahren c. 10-30'000 Menschen auf der Erde waren also jede gruppe ca. 200 km voneinander entfernt. Da hatte man nicht gegen andere gekämpft der Feind war nur die Natur, und die Krankheiten, auch Tiere waren in der Zeit keine Feinde, es gab vor der Neolithischen Revolution genug für allem den halben Tag Freizeit.Dann eben der Big Bang der menschlichen Probleme, wie Fehr das so schön sagt, wurden die Gruppen um vieles Grösser, der Feind was der Nachbar, Besitz, Neid, Ungleichheit, Regierende, Regierte, Aggressionen. Lüge, Trug und Egoismus. Wen das nu nur so kurz so ist, sagt Fehr, sollten wir mit unserer Intelligenz und Wissen alles negative handeln aus Instinkt und Gefühlen wieder ablegen können.Die ethische DimensionFehrs Leitgedanke "Ich hoffe, dass die Menschen durch eine bessere Kenntnis des menschlichen Seins zu besseren Individuen werden" zieht sich wie ein roter Faden durch seine Arbeit. Die Analyse fordert eine neue Form der Selbsterkenntnis – nicht durch emotionale Reflexion, sondern durch die bewusste Steuerung biologischer Programme. Selbstchecks würden künftig nicht fragen, wie man sich fühlt, sondern wie man seine Instinkte reguliert. Empathie und Moral würden nicht verschwinden, sondern neu begründet – als bewusste Entscheidung gegen die Tyrannei der Triebe.Fazit: Eine neue Landkarte des MenschseinsBeat Fehr liefert mit seiner philosophisch-psychologischen Analyse einen bahnbrechenden Beitrag zur Anthropologie des 21. Jahrhunderts. Er verbindet Biologie, Soziologie und Philosophie zu einer neuen Landkarte des Menschseins – klar, unbequem und zutiefst befreiend. Wer verstehen will, warum wir sind, wie wir sind, kommt an Fehrs Denkansatz nicht vorbei.Beat Fehr's neues Buch: "Wissen macht Angst sinnlos", erscheint noch in diesem Jahr. www://bmf.swiss ( https://bmf.swiss/ ) Kontakt zum Autor – ausdrücklich erwünscht: buch-wmas@bmf.name(Ende)Aussender: Ethik pro Austria Ansprechpartner: Alois Gmeiner Tel.: 0699/133 20 234 E-Mail: office@ethikproaustria.at Website: www.ethikproaustria.at